Kolloquium für französische Philosophie im WS 2019/20

Auch in diesem Semester findet wieder das Kolloquium für französische Philosophie statt. Thema dieses Semesters ist „Das Fremde und das Eigene“:

Das Fremde und das Eigene mögen als Antonyme dargestellt werden. Das Fremde ist überall dort, wo das Eigene nicht ist, und es bestimmt die Grenzen der heimischen und vertrauten Sphäre eines Subjekts – mit anderen Worten: seine Comfort Zone. Fremd kann ein Ort sein, eine Sprache, ein Körper, eine Person usw. Die Erfahrung des Fremden wird von einem Gefühl von Unheimlichkeit begleitet und verlangt die Auseinandersetzung mit dem Unbekannten. Dennoch kann das Fremde zum Eigenen werden und umgekehrt. Einerseits kann das Fremde durch einen Verständnisprozess und durch die Aufnahme in das Eigene quasi gezähmt werden, andererseits kann das Eigene angesichts einer möglichen neuen Betrachtung nicht mehr als solches erkannt werden und fremd erscheinen.Die Untersuchung dieser beiden Begriffe betrifft Fragen von großer Relevanz für die Philosophie und zahlreiche Geisteswissenschaften. Auf einer praktischen Ebene geht es um die Frage nach den Bedingungen der Integration, der Toleranz, der Gastfreundschaft usw. Auf einer theoretischen Ebene um die Bestimmungskriterien u. a. der persönlichen und kulturellen Identität und um die Psychologie der Selbstwahrnehmung. Was kann angeeignet werden und was bleibt fremd im Fremden? Und wie ist eine ethische Beziehung mit dem Fremden als Fremdem möglich? Diese und weitere Fragen werden im Kolloquium mit einem interdisziplinären Blick behandelt.

Datum: 18.11.2019 – 03.01.2020

Veranstaltungsort:

Tagungsraum des Internationalen Zentrums für Philosophie NRW (IZPH)
Poppelsdorfer Allee 28
53115 Bonn
3. Etage (Aufzug vorhanden)
Eingangsbereich nicht barrierefrei